Grundnahrungsmittel Heu
Gut durchgetrocknetes Gras entspricht am ehesten der natürlichen Ernährung der Chinchillas und sollte deshalb immer ausreichend zur Verfügung stehen. Dank des hohen Anteils an Rohfasern bringt es den Verdauungstrakt der Tiere in Schwung. Außerdem nutzen sich beim Kauen die hinteren Backenzähne ab.Wechseln Sie das Heu am besten täglich aus, denn frisches Heu mögen Chinchillas am liebsten. Wenn die getrockneten Gräser staubig, muffig oder grünlich sind, sind sie feucht geworden und müssen entsorgt werden: Der Verzehr von Schimmelpilzen kann zu Krankheiten führen.
Pellets und getrocknete Pflanzenteile
Da hierzulande meist nicht ausreichend getrocknete Pflanzen zur Verfügung stehen, müssen Sie als Futtergrundlage auf Pellets (zusammengepresstes Material in Kugel- oder Zylinderform) aus gemahlenem Getreide und Heu zurückgreifen. Achten Sie darauf, dass die Mischung möglichst wenig Zucker, Fett und Zusatzstoffe enthält. Kaltgepresste Pellets sind am gesündesten für die Chinchillas, denn sie werden schonender verarbeitet und die Vitamine bleiben erhalten. Sie erkennen kaltgepresste Pellets daran, dass diese leicht brechen und eine raue Oberfläche haben. Ein erwachsenes Tier benötigt unter normalen Bedingungen täglich etwa einen Esslöffel Pellets.Zusätzlich sollten Sie dem Futter getrocknete Kräuter, Sämereien und Blüten beimischen: Brombeerblätter, Kamille, Haselnussblätter, Hibiskusblüten, Johannisbeerblätter, Kornblumenblüten, Oregano, Melisse sowie Zweige von Erle, Linde und Pappel sind nur einige Beispiele für eine gesunde Ernährung. Sie können die Pflanzen auch selbst sammeln und frisch an die Chinchillas verfüttern. Dabei ist es jedoch wichtig, die Tiere erst an die neue Kost zu gewöhnen. Auf Körnerfutter sollten Sie dagegen verzichten, denn die Bestandteile sind zu fetthaltig. Auch frisches Obst und Gemüse eignet sich nicht: Chinchillas können davon Durchfall bekommen.
Chinchillas haben einen empfindlichen Darm
Die Ernährungsvorschriften für Chinchillas sollten unbedingt eingehalten werden, denn die Tiere besitzen einen empfindlichen Stopfdarm und leiden deshalb häufig an Verdauungsbeschwerden. Der Begriff Stopfdarm bezeichnet einen Verdauungstrakt, der nur arbeitet, wenn ständig Nahrung aufgenommen wird. Kommt der Nahrungsnachschub für einige Stunden zum Erliegen, so droht eine gefährliche Verstopfung. Fragen Sie in diesem Fall Ihren Tierarzt nach speziellen Präparaten mit Darmbakterien.Auch eine plötzliche Futterumstellung kann zu Verstopfungen führen: Wenn Sie Chinchillas anschaffen, müssen Sie die also Tiere langsam an das neue Futter gewöhnen.
Leckerlies für Zwischendurch
Wer seine Chinchillas zwischendurch gerne mit kleinen Leckereien erfreuen möchte, kann getrocknetes Obst und Gemüse wie zum Beispiel Äpfel, ungeschwefelte Rosinen, Hagebutten, Johannisbrot, Möhren oder Fenchel füttern. Bedenken Sie dabei aber, dass diese Extras viele Kohlenhydrate und Zucker enthalten und für Chinchillas nur in Maßen bekömmlich sind.Verzichten Sie ganz auf Leckerlies aus dem Zoohandel wie Drops oder Stangen zum Nagen, denn sie enthalten zu viele Nüsse, Kerne und Zucker. Auch altes Brot ist nicht zu empfehlen: Die Kohlenhydrate, das Salz und die Zusatzstoffe können Chinchillas nur schwer verdauen, zudem kann es schon Schimmelsporen enthalten.