Das Freigehege
Landschildkröten können als kleine Babys noch in großen Terrarien gehalten werden. Sobald sie dem Säuglingsalter entwachsen sind, haben sie dort nicht mehr genügend Raum. Dann benötigen Sie ein Freigehege, das 10 bis 15 Quadratmeter groß sein sollte. Obwohl sie nicht als besonders beweglich gelten, laufen Schildkröten viel und gern (wenn auch nicht besonders schnell). Ein Balkon oder ein Terrarium bieten ihr nicht genügend Auslauf. Das Gehege muss Sonnenplätze, schattige Ecken, Steine, Pflanzen sowie einen Unterschlupf bieten. Die Tiere müssen die Möglichkeit haben, ihre Körpertemperatur auf die von ihnen bevorzugten 35 Grad Celsius zu erhöhen, daher sind warme Plätzchen besonders wichtig. Die Schildkröte sollte außerdem die Möglichkeit haben, zu graben. Um die Schutzhütte warm und gemütlich zu machen, eignet sich Heu am besten. Wichtig ist auch, dass das Gehege durch Draht oder Ähnliches vor Fressfeinden wie Mardern oder Raben geschützt wird. Nach unten hin sollte das Gehege bis zu 30 Zentimetern Tiefe begrenzt werden, denn Schildkröten sind äußerst geschickte Buddler. Generell können gesunde Schildkröten an allen frostfreien Tagen im Freien bleiben, wenn sie einen ausreichend isolierten Unterschlupf haben. Kleine Schildkröten sollten bei Temperaturen von sechs Grad Celsius und darunter lieber nicht draußen bleiben, da sie noch sehr empfindlich sind.Damit die Tiere sich im Frühjahr und Herbst auch bei kühlen Außentemperaturen wohl fühlen, bieten sich für einige Wochen auch Gewächshäuser als Unterkunft an. Das Gehege muss jeden Tag von Kot- und Futterresten gereinigt werden. Die Tiere brauchen täglich frisches Wasser und Futter.
Das Terrarium
Um junge Schildkröten groß zu ziehen, braucht es Zeit und Geduld. In der ersten Zeit können Sie die Jungen in einer etwa 120 Zentimeter langen und jeweils 60 Zentimeter breiten sowie hohen, nach oben hin offenen Holzkiste beherbergen. Als Einstreu eignet sich zum Beispiel Cocos-Humus. Achtung: Völlig ungeeignet sind Katzenstreu oder Zeitungspapier. Wichtig sind auch viele frische Pflanzen und Grasbüschel, am besten selbst aus dem Garten gepflückt! Zur Bepflanzung des Terrariums bieten sich Grünlilien an: Sie wachsen schnell und sind für Schildkröten ungiftig.Damit der Panzer schön hart wird und die Schildkröte gesund bleibt, braucht sie Licht. Das beste Licht ist natürliches Sonnenlicht, welches die Landschildkröte in ihrem Freigehege bestrahlt. Dieses Licht reicht allerdings nicht immer aus. Besonders in Norddeutschland wird es der wechselwarmen Schildkröte häufig zu kalt sein. Deswegen brauchen Sie für Ihr Schildkrötengehege UV-Strahler und Spots, unter denen sich die Tiere aufwärmen können. Zu viel oder zu wenig Licht kann Ihre Schildkröte krank machen! Zusätzlich brauchen die Tiere viel Wärme. Um diese zu erzeugen, eignen sich am besten Heizmatten – für Ihre Schildkröte ein pures Vergnügen!
Winterpause
Ein großes Problem bei der Haltung von Landschildkröten ist die Tatsache, dass sie Winterschlaf machen. Die meisten Besitzer schaffen es nicht, sie in dieser Zeit am Leben zu halten. Er ist auch der Hauptgrund, warum Schildkröten sich nicht für den durchschnittlichen Tierfreund als Haustier eignen! Zu einem bestimmten Zeitpunkt im Jahr müssen die Landschildkröten zur Darmreinigung in warmem Wasser gebadet werden. Falls das nicht geschieht, so dass Reste im Darm zurückbleiben, überleben die Schildkröten ihren Winterschlaf in der Regel nicht. Wenn die Schildkröten einmal eingeschlafen sind, ist die Arbeit aber noch lange nicht getan. Die Umgebungstemperatur der Schildkröte muss täglich kontrolliert und ständig konstant gehalten werden. Außerdem muss die Unterlage, auf der die Schildkröte sich befindet, regelmäßig ausgetauscht werden. Viele "Schildkrötenfreunde" lassen ihren Schützling einfach unbeachtet im Keller liegen oder setzen ihn einfach irgendwo aus! Der Winterschlaf ist unbedingt für eine gesunde Entwicklung ihrer Schildkröten nötig.Wichtig ist den Schildkröten Abwechslung: Schaffen Sie immer wieder neue Reize, indem Sie Steine, Pflanzen und Äste regelmäßig austauschen.