Welche Krankheiten sind für Hunde und Katzen gefährlich?
Zwar sind Hunde weniger anfällig für durch Zecken übertragene Infektionen als der Mensch. Dennoch können sie sich mit einigen der Krankheiten wie zum Beispiel Babesiose infizieren. Diese auch als Hundemalaria bezeichnete Krankheit wird durch die Auwaldzecke übertragen, die sich mittlerweile in ganz Deutschlands ausgebreitet hat. Sobald die Zecke einen Hund sticht, können sogenannte Babesien in den Blutkreislauf des Tieres eindringen und Symptome hervorrufen, die denen der Malaria ähneln. Unbehandelt führt Babesiose nach etwa zehn Tagen zum Tod, Kleintierkliniken haben jedoch Medikamente gegen die Krankheit vorrätig.Nicht selten tritt bei Hunden eine Doppelinfektion mit Babesiose und Ehrlichiose auf. Ehrlichiose geht meist einher mit Fieber, Krämpfen, Lähmungen von Hirnnerven und Nervenerkrankungen. Wird die Krankheit früh genug behandelt, gibt es gute Heilungschancen.
Eher selten infizieren sich Hunde mit Borreliose. Die Erkrankung äußert sich bei Hunden durch verminderten Appetit, Müdigkeit, Fieber und Gelenkentzündungen. Mit Antibiotika kann die Krankheit aber in der Regel erfolgreich bekämpft werden. Gegen FSME sind Hunde meist immun.
Katzen dagegen sind widerstandsfähiger: Sie erkranken kaum an Infektionskrankheiten, die durch Zecken übertragen werden.
Um Katzen und vor allem Hunde vor den Blutsaugern zu schützen, können Sie vorbeugen: Impfungen, Abwehrmittel und das rasche Entfernen der Zecken sind Möglichkeiten, um eine Erkrankung zu vermeiden.
Können Katzen und Hunde gegen Zecken geimpft werden?
Hunde können gegen Borreliose geimpft werden, doch die Impfung ist umstritten: Die Borrelienart, die in dem Impfpräparat enthalten ist, soll laut einer Studie der am seltensten vorkommende Erreger von Borreliose in Deutschland und den angrenzenden Ländern sein. Deshalb können sich auch geimpfte Hunde mit anderen Borreliose-Erregern infizieren. Eine Borreliose-Impfung für Katzen gibt es nicht.Abwehrmittel gegen Zecken
Sinnvoller ist es in vielen Fällen, ein Abwehrmittel zu verwenden, das Zecken abschrecken soll. Da das Risiko für die Infektionskrankheiten nicht überall in Deutschland gleich hoch ist, sollten Sie sich zunächst bei Ihrem Tierarzt darüber informieren, welche Krankheitserreger in Ihrem Wohngebiet besonders häufig vorkommen.Es gibt inzwischen eine Vielzahl neuer Wirkstoffe, die entweder als Spray, als Mittel zum Auftragen oder als Halsband Anwendung finden. Bei der Wahl des geeigneten Abwehrmittels sollten Sie ebenfalls Ihren Tierarzt um Rat bitten, denn jeder Wirkstoff schützt nur gegen bestimmte Zecken. Auch dürfen nicht die gleichen Abwehrmittel für Hunde wie für Katzen eingesetzt werden: Manche der für Hunde entwickelten Mittel können tödlich für Katzen sein.
So entfernen Sie Zecken richtig
Auch wenn Sie vorbeugende Maßnahmen ergreifen, sollten Sie sich und Ihr Haustier täglich nach Zecken absuchen. Schon beim ersten Stich können Krankheitserreger übertragen werden - doch je länger eine Zecke in der Haut bleibt, desto höher ist das Risiko einer Infektion.Werden Sie tatsächlich fündig, müssen Sie den Blutsauger so schnell wie möglich entfernen: Dazu greifen Sie die Zecke mit einer Pinzette oder einer Zeckenzange am Kopf und ziehen sie so gerade wie möglich heraus. Es dürfen keine Körperteile der Zecke wie zum Beispiel der Kopf zurückbleiben, denn die Stelle könnte sich dann entzünden. Achten Sie beim Herausziehen darauf, die Zecke möglichst nah an der Haut zu packen und sie nicht zu quetschen. Das könnte nämlich dazu führen, dass der Mageninhalt der Zecke zusammen mit den Krankheitserregern in die Wunde gelangt. Aus demselben Grund sollten Sie auf keinen Fall Nagellack oder Öl auf die Zecke träufeln.
Wenn Sie später an der Stelle, an der die Zecke saß, eine Schwellung oder Rötung bemerken, müssen Sie einen Tierarzt aufsuchen.