Das fanden amerikanische Mediziner in einer umfassenden Studie zum Zusammenhang von Infektionen bei Kindern und exotischen Haustieren heraus: Dr. Larry K. Pickering und das Komitee für Infektionskrankheiten der American Academy of Pediatrics werteten dazu alle zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Artikel zum Thema aus, die zwischen 1975 und 2007 veröffentlicht wurden. Unter exotischen Haustieren verstehen die Wissenschaftler importierte Tiere, heimische wild lebende Arten oder Tiere, die aus einer Kreuzung zwischen wild lebenden und domestizierten Arten entstanden sind.
Ihr Ergebnis (veröffentlicht in der Zeitschrift "Pediatrics", Vol. 122, Nr. 4, Oktober 2008, S. 876-886): Viele der exotischen Tiere bringen Krankheitserreger ins Haus und können Infektionskrankheiten oder Allergien bei Menschen auslösen. So werden Salmonellen-Infektionen bei Kindern in rund elf Prozent der Fälle durch den Kontakt mit Hamstern oder Reptilien verursacht. Das liege auch daran, so die Forscher, dass Kinder ihre Haustiere besonders gerne liebkosten und Infektionen so begünstigt würden.
Besonders problematisch ist laut der Wissenschaftler der oft illegale Import der Exoten. Die mangelnde Hygiene könne dazu beitragen, dass Krankheitserreger sich schnell vermehrten. Darüber hinaus würden exotische Haustiere eher zubeißen als Hunde oder Katzen und dabei ebenfalls Krankheiten übertragen. Gefährlich sei auch der Igel: Die Stacheln könnten die Haut tief einritzen und die Erreger gelangten direkt ins Blut.
Dr. Larry K. Pickering und seine Kollegen raten deshalb davon ab, exotische Haustiere anzuschaffen, wenn Kinder oder Personen mit schwachem Immunsystem im Haushalt leben. Die Risiken, die von Haustieren ausgehen könnten, würden immer noch unterschätzt.