Vogelspinnen brauchen Ruhe
Trotzdem sind Vogelspinnen, wie gesagt, keine Streicheltiere und sollten deshalb nur im Notfall aus dem Terrarium herausgenommen werden. Einerseits bedeutet jede Nähe zum Menschen Stress für die Spinne, andererseits wird es auch für den Halter unangenehm, wenn die Spinne sich wehrt. Besonders Allergiker sollten aufpassen: Der Biss einer Vogelspinne ist zwar nicht gefährlich, aber schmerzhaft und kann allergische Reaktionen auslösen. Auch die feinen Brennhaare am Hinterleib einiger Spinnenarten, die diese bei Gefahr abstreifen, können zu Juckreiz oder Brennen in den Augen führen.Wie pflege ich meine Vogelspinne?
Vogelspinnen sind sehr pflegeleichte Tiere: Sie brauchen lediglich ein- bis zweimal wöchentlich frisches Wasser und drei Futterinsekten (Heimchen, Grillen) pro Woche. Zwei bis drei Wochen hält es die Vogelspinne sogar problemlos ohne Nahrung aus - Sie können also unbesorgt in den Urlaub fahren, auch wenn niemand Ihr Haustier versorgt. Erst wenn der Hinterleib der Spinne klein und schrumpelig wird, ist sie unterernährt.Allerdings sollten Sie Futterreste beziehungsweise nicht gefressene Futterinsekten regelmäßig am nächsten Tag mit einer Pinzette aus dem Terrarium entfernen. Das ist wichtig, denn zurückbleibende Chitinpanzer der Insekten können schimmeln und lebende Insekten stellen während der Häutung eine Gefahr für die Spinne dar. Achten Sie außerdem darauf, dass Temperatur und Luftfeuchtigkeit konstant bleiben.
Einmal im Jahr ist zudem eine Grundreinigung des gesamten Terrariums notwendig. Dazu setzen Sie die Vogelspinne am besten in ein extra Terrarium aus Plastik oder in eine durchsichtige Plastikdose: Friedliche Spinnen lassen sich meist einfach in solch ein Gefäß hinein dirigieren. Tauschen Sie dann den gesamten Bodenbelag aus.
Was muss ich beachten, wenn die Vogelspinne sich häutet?
Eine Vogelspinne häutet sich, weil ihr Körper bis auf den Hinterleib von einem Chitinpanzer umgeben ist – und der ist nicht dehnbar. Wenn die Spinne wächst, muss sie also den alten Panzer loswerden, um dann einen neuen, größeren zu bilden. In dieser Phase der Neubildung können sogar verlorene Gliedmaßen wieder neu wachsen.Bevor die Vogelspinne sich häutet, verzichtet sie einige Wochen oder sogar Monate auf Nahrung und zieht sich häufig in ihre Höhle zurück. Zur eigentlichen Häutung legt sich die Vogelspinne schließlich auf den Rücken und sprengt ihren alten Chitinpanzer auf – dieser Vorgang kann zwischen drei und sieben Stunden in Anspruch nehmen. Auch danach ist die Spinne noch etwa fünf bis sieben Tage lang empfindlich, denn der neue Chitinpanzer muss erst aushärten. Während der gesamten Zeit der Häutung sowie davor und danach ist die Spinne hilflos und darf auf keinen Fall gestört oder gefüttert werden – die Futterinsekten könnten die wehrlose Spinne anfressen.
Was tue ich, wenn meine Spinne krank wird?
Krankheiten und Verletzungen bei Vogelspinnen lassen sich kaum oder gar nicht behandeln und nur schwer erkennen. Vielen typischen Erkrankungen kann der Halter aber vorbeugen. Gefährlich sind beispielsweise Verletzungen der Spinne beim Herunterfallen – deshalb sollte sie möglichst selten aus dem Terrarium heraus genommen werden und das Terrarium selbst darf nicht zu hoch stehen.Wenn sich pelzige, helle Flecken auf dem Körper der Spinne bilden, handelt es sich meist um einen Pilzbefall. Milben dagegen sind gelblich oder rötlich und sitzen häufig auf den Beißwerkzeugen. In beiden Fällen sollte die Spinne in ein Ersatz-Terrarium gesetzt werden und kann mit entsprechenden Salben gegen Pilz aus der Apotheke oder mit Desinfektionsmitteln beziehungsweise Alkohol gegen Milben behandelt werden. Das heimische Terrarium muss in der Zwischenzeit gründlich gereinigt werden.
Wenn die Vogelspinne allerdings an Krebs oder einem Wurmbefall erkrankt, ist eine Heilung meist nicht mehr möglich.