Mäuse in der Dose?
Bis zum Begin der industriellen Futterherstellung vor etwa 70 Jahren bestand die Nahrung von Haustieren hauptsächlich aus rohen fleischigen Knochen. Gekochte Nahrung und Getreide machten nur einen ganz kleinen Teil aus. Im Zuge der Industriealisierung der Futterherstellung wurde dem Tierhalter erklärt, nur die Futterindustrie sei in der Lage, gesundes und ausgewogenes Futter herzustellen. Die Herstellung von eigenem Futter würde zwangsläufig zu Fehl-, Über- oder Unterversorgung mit Nährstoffen, Vitaminen und so weiter führen und somit die Gesundheit des Tieres gefährden.Zu bedenken gilt es allerdings, dass es Futter in Tüten und Dosen erst seit wenigen Jahrzehnten gibt und auch heute längst noch nicht in jeder Ecke der Welt - Hund und Katze sind jedoch seit tausenden Jahren domestiziert und gedeihen prächtig. Vermutlich sogar besser ohne industriell hergestelltes Tierfutter. Statistiker wissen: Viele sogenannte Zivilisationskrankheiten wie Allergien, chronische Hauterkrankungen, Krebs und Autoimmunerkrankungen haben auch bei (Haus)Tieren drastisch zugenommen, seit es Fertigfutter gibt.
Was ist Barfen?
Das sogenannte Barfen ist eine Alternative zum ach-so-praktischen Dosen- und Tütenessen für die lieben Vierbeiner. B.A.R.F ist die Abkürzung für "Bones and Raw Food" (Knochen und rohes Futter) oder "Biologically Appropriate Raw Food" (Biologisch Artgerechtes Rohes Futter). Es ist vor allem aber der Begriff für das Selber-Zusammenstellen von Hunde-, Katzen- und Frettchennahrung. Man benutzt bei der Rohfütterung neben rohem Fleisch auch Gemüse und Supplemente. Vorbild für die Zusammenstellung des Futters sind natürliche Beutetiere von Katz und Hund. Diese bestehen zu 70 Prozent (mindestens) aus Fleisch, der Mageninhalt (Pflanzen) machen circa 5 bis 10 Prozent aus, dazu kommen noch Knochen und Fell.Warum sollten Haustierhalter Barfen?
Viele Substanzen wie Vitamine, Enzyme, Aminosäuren und essentielle Fettsäuren werden bei der industriellen Futterherstellung zerstört. Andere zugesetzte Stoffe wie Konservierungsmittel stehen in Verdacht, für Krankheiten wie Krebs verantwortlich zu sein.Es lassen sich dagegen laut Experten viele positive Veränderungen nach einigen Wochen Rohfütterung feststellen: Das Fell der Tiere wird glänzender, ihr Körpergeruch ist nicht mehr so intensiv. Die Kotmengen werden kleiner, da die Tiere nicht mehr so viele Ballaststoffe in Form von Getreide aufnehmen, die sie als Fleischfresser nicht entsprechend verdauen können. Auch chronische Erkrankungen können sich bessern und es ist häufig zu beobachten, dass rohernährte Tiere weniger unter Parasitenbefall leiden. Hunde und Katzen können als Fleischfresser außerdem beim Barfen ihrem natürlichen Bedürfnis nach Zerlegen und Kauen der Nahrung nachgehen. Zahnstein kann gar nicht erst auftreten, bestehender Zahnstein verschwindet und Produkte wie Hundezahnpasta und –Zahnbürsten werden überflüssig.