Das Grundfutter für Kanarienvögel: Körnermischungen
Die Basis einer gesunden Ernährung für Kanarienvögel sind Körner. Die im Handel erhältlichen Futtermischungen bestehen in der Regel aus Pflanzensamen. Sie enthalten hauptsächlich Kohlenhydrate, aber zu wenig tierisches Eiweiß, Vitamine oder Mineralstoffe – und müssen daher durch andere Nahrungsmittel ergänzt werden.Am besten reichen Sie Körnerischungen in Futterautomaten oder in geschlossenen Näpfen mit Loch, durch welches die Vögel ihren Kopf stecken können. So beugen Sie Verunreinigungen im Futter vor. Trotzdem ist es unbedingt notwendig, den Futterautomaten täglich zu kontrollieren, denn die übriggebliebenen Spelzen können die Öffnung verstopfen.
Kanarienvögel, die noch nie aus einem Lochnapf gefressen haben, sollten Sie langsam daran gewöhnen – die Vögel finden das Futter sonst nicht und können im schlimmsten Fall sogar verhungern. Streuen Sie dazu eine kleine Menge Körner auf den Käfigboden und verringern Sie diese Menge täglich, während im Lochnapf immer ausreichend Körnerfutter enthalten sein sollte.
Achten Sie darauf, Vogelfutter immer kühl und trocken zu lagern. Wenn Sie einen muffigen Geruch bemerken, handelt es sich wahrscheinlich um einen Befall mit Futtermilben. In einem solchen Fall müssen Sie das Körnerfutter wegschmeißen.
Nahrungszusatz Eiweiß
Die ausschließliche Ernährung mit Körnerfutter deckt den Eiweißbedarf der Kanarienvögel nur unzureichend - besonders während der Mauser oder bei der Eibildung benötigen sie zusätzliches Eiweiß. Daher sollten Sie Kanarienvögeln einmal in der Woche tierisches Eiweiß in Form von Quark, Joghurt, Frischkäse oder Ei (zehn Minuten gekocht) anbieten.Gute Eiweißlieferanten sind im Frühjahr außerdem Zweige von Obstbäumen mit frischem Knospen. Neben Eiweiß enthalten diese auch viele Ballaststoffe und Gerbsäuren und eignen sich gut zum Knabbern.
Darüber hinaus können Sie Körnermischungen vorkeimen lassen. Dadurch reichern sich die Körner mit Vitaminen und Eiweiß an und sind zudem besser verdaulich. Bei höheren Temperaturen sollten Sie jedoch vorsichtig sein: Die keimenden Körner können dann schnell verderben oder schimmeln und dürfen nicht mehr an Kanarienvögel verfüttert werden.
Vitamine und Mineralstoffe
Zu einer gesunden Ernährung gehören außerdem Vitamine und Mineralstoffe. Die meisten Vögel können nur die Vitamine C und D selbst produzieren und sind darauf angewiesen, andere Vitamine mit der Nahrung aufzunehmen. Daher sollten Sie Kanarienvögeln eine abwechslungsreiche Mischung verschiedener Obst- und Gemüsesorten wie Äpfel, Apfelsinen, Bananen, Paprika, Karotten oder Kopfsalat anbieten. Achten Sie darauf, Obst und Gemüse immer gründlich zu waschen oder verfüttern Sie nur Produkte aus biologischer Landwirtschaft, in der keine Pestizide zum Einsatz kommen dürfen. Kohlsorten und Schotengemüse sollten zudem nur in kleinen Portionen gereicht werden, denn sie verursachen Blähungen.Weitere vitaminreiche Leckerbissen sind Vogelmiere und Löwenzahn. Pflücken Sie diese Pflanzen jedoch nicht am Straßenrand, denn diese enthalten meist Abgasrückstände, die bei Kanarienvögeln zu Vergiftungen führen können.
Zusätzlich können Sie einmal in der Woche ein im Fachhandel erhältliches Vitaminpräparat in das Trinkwasser mischen. Dabei müssen Sie sich jedoch genau an die Dosierungsangaben des Herstellers halten, denn eine Überdosierung kann schädlich sein!
Mineralstoffe benötigen Kanarienvögel besonders in Zeiten der Mauser, des Wachstums oder der Legetätigkeit. Sie können den Mineralstoffbedarf Ihrer Vögeln ganz einfach decken, indem Sie zerkleinerte Eierschalen oder Muschelkalk unter das Futter mischen. Auch im Fachhandel erhältliche Sepiaschalen, die am Käfiggitter angebracht werden, sind gute Kalklieferanten.
Frisches Trinkwasser
Sorgen Sie dafür, dass Ihren Vögeln immer frisches Trinkwasser zur Verfügung steht. Der Trinkwasserautomat sollte täglich gereinigt und frisch gefüllt werden, da sich besonders bei direkter Lichteinstrahlung Algen bilden können. Eine tägliche Säuberung beugt zudem der Infektion mit Trichomonaden vor (Parasiten, die die Kropfschleimhaut des Vogels besiedeln und zu einer lebensgefährlichen Infektion des Kropfes führen).Am besten eignen sich normales Leitungswasser oder Mineralwasser ohne Kohlensäure als Trinkwasser. Es ist nicht erforderlich, spezielles, im Handel erhältliches "Vogelwasser" zu kaufen.