Aussehen und Herkunft
Mongolische Rennmäuse stammen aus den Steppen der Zentral-, Süd und Nordostmongolei sowie aus China. Dort leben sie in unterirdischen Höhlensystemen, die eine Fläche von bis zu acht Quadratmeter einnehmen und bis zu 170 Zentimeter tief in der Erde liegen können. Die flinken Nager sind keine Einzelgänger, sondern leben in Gruppen, die in der Regel aus zwei Elterntieren sowie deren Nachkommen bestehen.Das Fell wilder Rennmäuse ist normalerweise wildfarben (auch agouti genannt). Gezüchtete Mäuse können aber zum Beispiel auch weiß, grau, schwarz oder rötlich gefärbt sein. Mongolische Rennmäuse erreichen ein Alter von zweieinhalb bis fünf Jahren und werden etwa 10 bis 14 Zentimeter lang (ohne Schwanz, der etwa 10 bis 12 Zentimeter lang wird).
Eine Besonderheit der Rennmäuse ist ihre Duftdrüse am Bauch: Mit dieser markieren die Nager ihre Umgebung, indem sie auf dem Boden entlang robben. Da sich die Duftdrüse leicht entzünden kann, ist es wichtig, auf die richtige Einstreu zu achten.
Haltung zu Zweit
Mongolische Rennmäuse sind sehr soziale Tiere und brauchen die Gesellschaft von mindestens einem Artgenossen, um zu spielen, zu rangeln, miteinander zu kommunizieren und sich beim Einschlafen an den Partner zu kuscheln. Einsame Rennmäuse werden schnell depressiv und ängstlich.Am einfachsten ist es, zwei gleichgeschlechtliche Rennmäuse zu halten, die im besten Fall Geschwister aus einem Wurf sind. Alternativ können Sie sich für ein kastriertes Männchen und ein Weibchen entscheiden, doch es ist riskant, eine Kastration bei Rennmäusen durchführen zu lassen. Wer mehr als zwei Rennmäuse halten möchte, sollte sich gut mit den Tieren auskennen, denn es kommt leicht zu gefährlichen Rangkämpfen. Mehrere Böcke verstehen sich in der Regel nicht gut, wenn sie gemeinsam mit einem Weibchen gehalten werden.
Das Gehege – Käfig, Becken oder Terrarium?
Becken beziehungsweise Aquarien sind für die Haltung von Rennmäusen gut geeignet, denn hier können Sie eine dicke Schicht Einstreu einfüllen, die nicht seitlich herausfällt, wenn die Mäuse sich Gänge graben. Allerdings müssen Sie selbst ein Gitter als Abdeckung basteln, da kaum Deckel mit ausreichender Belüftung für Aquarien erhältlich sind. Zudem lassen sich Trinkflasche, Laufrad oder Etagen nicht besonders gut im Gehege befestigen und der Luft- beziehungsweise Wärmeaustausch ist schlechter als in einem Käfig.Ähnliches gilt für ein Terrarium. Der Unterschied besteht hauptsächlich darin, dass Terrarien eine seitliche Klappe haben. Das ist zwar vorteilhaft, um Rennmäusen den Auslauf zu ermöglichen. Doch es kann dafür weniger Einstreu eingefüllt werden, da diese durch die seitliche Öffnung herausfällt. Zudem müssen hier meist zusätzliche Gitter zur Belüftung angebracht werden und die Kosten für Terrarien sind meist höher.
Käfige haben zwar den Vorteil, dass Trinkflaschen oder Etagen problemlos befestigt werden können, doch dafür ist es nicht möglich, eine dicke Schicht Einstreu einzufüllen. Es besteht außerdem die Gefahr, dass die Mäuse mit dem Kopf zwischen den Gitterstäben stecken bleiben.
Die beste Lösung ist, ein Aquarium mit einem Käfig zu kombinieren: So können die Rennmäuse im Aquarium Gänge graben und im Käfig lassen sich Laufrad und Etagen unterbringen.