Zwergziegen – Unterbringung im Stall oder Gartenhäuschen
Wer Zwergziegen halten möchte, braucht einen ausreichend großen Garten beziehungsweise eine umzäunte Wiesenfläche, um den Tieren Auslauf zu ermöglichen. Für die kalte Jahreszeit und die Nacht brauchen Ziegen einen stabilen und windgeschützten Stall. Alternativ kann auch ein Gartenhäuschen als Unterkunft genutzt werden. Die Größe des Stalls richtet sich nach der Anzahl der Zwergziegen: Als Minimum für zwei Zwergziegen gilt eine Grundfläche von zwei Quadratmetern. Weibliche Ziegen brauchen jedoch meist mehr Raum als Böcke, da bei ihnen eine strengere Rangordnung herrscht. Halten Sie Zwergziegen niemals alleine, denn die sozialen Tiere brauchen die Gesellschaft von Artgenossen.Wichtig ist, dass der Stall beziehungsweise das Gartenhäuschen aus unbehandeltem Holz besteht, denn die Ziegen knabbern gerne an Gegenständen herum. Metallteile wie Schrauben, Nägel oder Scharniere sollten nicht rosten. Für eine gute Luftzirkulation sind kleine Öffnungen unter dem Dach notwendig. Ein trockener, kühler Stall ist besser als ein warm-feuchtes Klima, in dem sich Parasiten schneller vermehren.
Zwergziegen liegen lieber auf einer Erhöhung als auf dem Boden. Daher sollten Sie erhöhte Liegeflächen im Stall einrichten, deren Höhe an die Größe der Tiere angepasst ist. Auf diese Weise können die Ziegen ihre Rangordnung einhalten und sind nicht dem Ammoniakgeruch am Boden des Ziegenstalls ausgesetzt.
Legen Sie den Boden des Stalls mit Gersten- oder Haferstroh aus und streuen Sie etwa alle drei Tage frisches Stroh auf die Schicht. Auf diese Weise entsteht ein weiches Lager für die Ziegen, welches im Winter auch für die nötige Isolation sorgt. Alle zwei bis drei Monate sollte das komplette Strohlager entfernt und erneuert werden. Verwenden Sie vor dem neuen Einstreuen ein biologisches Anti-Ammoniakmittel gegen den Ammoniakgeruch.
Das fressen Zwergziegen
Zwergziegen haben einen sehr empfindlichen Verdauungsapparat. Eine artgerechte Fütterung ist daher sehr wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere. Im Sommer ist es ideal, wenn den Ziegen eine Weide mit verschiedenen Gräsern und Pflanzen zur Verfügung steht. Zusätzlich brauchen Zwergziegen immer Gerstenstroh für ihre Verdauung.Im Winter können die Zwergziegen nicht weiden, daher sollten Sie ihnen morgens und abends ausreichend Heu bestehend aus verschiedenen getrockneten Pflanzen reichen. Die Menge des Futters ist von Tier zu Tier unterschiedlich. Wichtig ist, dass die Zwergziegen jeweils morgens und abends mindestens zwei Stunden lang fressen.
Geeignete Futterpflanzen wie zum Beispiel die Äste von ungespritzten Obstbäumen sowie von Buche, Ulme, Ahorn, Haselnuss, Kieferarten, Rottanne, Zypresse und Lerche sorgen für eine gesunde Abwechslung im Speiseplan. Einige Pflanzen sind jedoch giftig für Zwergziegen: Finger weg von Eibe, Thuja (Vorsicht, diese Pflanze sieht der Zypresse sehr ähnlich) und Holunder. Efeu sollte nur in Maßen gereicht werden, ist aber nicht giftig.
Zwergziegen fressen darüber hinaus sehr gerne Obst und Gemüse wie Äpfel, Birnen, Pfirsiche, Pflaumen, Bananen, Möhren, Tomaten oder Rosinen sowie Hasel- und Walnüsse. Auch hier gilt: Füttern Sie diese Leckerbissen nicht zu häufig! Kastanien und die grüne Schale der Walnuss sind ebenfalls nicht bekömmlich für Ziegen. Verzichten Sie auf eiweißhaltiges Kraftfutter, welches die Verdauung der Tiere stört und die Leber schädigen kann. Darüber hinaus sollte den Zwergziegen immer Wasser sowie ein Salzleckstein und Mineralsalzgrieß ohne Kupfer im Stall zur Verfügung stehen.