Beim Kauf von Farbmäusen sollte daher immer genau darauf geachtet werden, ob die Tiere gesund sind und aus verantwortungsvoller Züchtung stammen. Farbmäuse aus kommerzieller Zucht werden zudem häufig zu früh vom Muttertier getrennt und haben in der Folge ein struppiges Fell oder bewegen sich außergewöhnlich langsam. Darüber hinaus kommt es mitunter vor, dass selbst kleine Mäuse bereits Junge tragen. Es ist daher empfehlenswert, Mäuse nur von seriösen Züchtern zu kaufen oder im Tierheim nachzufragen.
Die Farbmaus – Aussehen und Verhalten
Gesunde Farbmäuse werden im Durchschnitt zwischen anderthalb und zweieinhalb Jahre alt und erreichen eine Größe von acht bis elf Zentimetern. Der Schwanz kann bis zu zehn Zentimeter lang werden und ist ein wichtiger Körperteil, um das Gleichgewicht zu halten: Dank ihres Schwanzes und einem gut ausgebildeten Gleichgewichtsorgan im Innenohrbereich können Farbmäuse so gut auf Seilen oder an Kanten balancieren. Besonders gut ausgeprägt sind außerdem der Gehör- und Geruchssinn. Farbmäuse nehmen ihre Umgebung hauptsächlich über verschiedene Gerüche wahr.Haltung der Farbmäuse
Die Vorfahren der Farbmäuse lebten in der freien Wildbahn in großen Rudeln zusammen, die den Tieren das Überleben ermöglichten. Farbmäuse sind daher ebenfalls sehr gesellige, soziale Tiere und brauchen ihre Artgenossen, um mit ihnen zu kommunizieren, zu spielen und zu rangeln. Von der Einzelhaltung ist daher dringend abzuraten. Ideal dagegen ist es, mehrere Weibchen (möglichst eine gerade Anzahl) gemeinsam im Käfig zu halten, denn Weibchen verstehen sich meist besser untereinander als Männchen. Werden mehrere Böcke zusammen in einen Käfig gesetzt, kommt es leicht zu gefährlichen Rangkämpfen, die sogar tödlich enden können. Männchen müssen daher auf jeden Fall kastriert werden. Ebenfalls problematisch ist die Haltung von Männchen und Weibchen im selben Käfig: Farbmäuse werden schon nach etwa vier Wochen geschlechtsreif und weibliche Tiere werfen im Normalfall etwa sechs bis zwölf Junge.Die richtige Unterbringung: Käfig, Terrarium der Mäuseburg?
Farbmäuse dürfen nicht im Freien gehalten werden, da sie nicht mehr das robuste Immunsystem der wild lebenden Hausmäuse aufweisen. Als Mindestmaße für ein Gehege in der Wohnung gelten 80 Zentimeter Länge, 50 Zentimeter Breite und 40 Zentimeter Höhe. Ein solcher Käfig ist jedoch immer noch sehr klein, Experten empfehlen daher eine Ausdehnung der Maße auf 100 Zentimeter Länge, 50 Zentimeter Breite und 80 Zentimeter Höhe. Ein Gehege mit diesen Maßen ist leider selten im Fachhandel zu finden und muss unter Umständen selbst gezimmert werden.Die verschiedenen Gehegeformen haben alle ihre Vor- und Nachteile. Am besten geeignet für Farbmäuse scheint noch ein Käfig zu sein, denn hier können Trinkflasche sowie Etagen leicht angebracht werden und es ist ein guter Wärme- und Luftaustausch möglich. Zudem können Farbmäuse das Gitter als zusätzliche Möglichkeit zum Klettern nutzen. Allerdings besteht die Gefahr, dass die Mäuse mit dem Kopf zwischen den Gitterstäben stecken bleiben, daher sollten die Abstände zwischen den Stäben nicht größer sein als 0,8 Zentimeter.
Terrarien oder Plastikkäfige sind dagegen eher eine Notlösung, da der Wärme- und Luftaustausch schlecht ist, die Mäuse das Plastik mitunter annagen und sich verletzen können und Trinkflaschen sowie Etagen schlecht befestigt werden können.
Die Mäuseburg ist ein mindestens 80 Zentimeter hoher Tisch, der mit einer kleinen Kante abgesichert wird. Erwachsene Mäuse sollen aufgrund der Höhe davon abgehalten werden, von diesem herunterzuspringen, Jungmäuse dagegen unterschätzen die Höhe leicht. Aufgrund der großen Verletzungsgefahr eignet sich die Mäuseburg höchstens als Auslaufmöglichkeit.