Erste Schritte zur Hilfe
Wenn Sie ein fremdes Tier finden, sollten Sie zuerst folgendes entscheiden: Braucht das Tier sofort ärztliche Hilfe oder ist es "nur" abgemagert. Wenn der erste Fall zutrifft, sollten sie es zum Tierarzt bringen. Falls das Tier einen scheuen und hungrigen Eindruck macht, sollten Sie es erst einmal beobachten. Natürlich können Sie auch versuchen, es zu füttern. Beachten sie dabei, dass sich das Tier so wenig wie möglich an Sie gewöhnt. Es ist eher zum Nachteil für das Tier, wenn Sie es zu sehr an sich und die neuen Fressgewohnheiten gewöhnen und es später aber nicht mitnehmen können und dann einfach wieder aus dem Leben des Tieres verschwinden. Gerade Hunde und Katzen bauen schnell eine Beziehung zu Menschen auf. Sie würden dann immer weiter an den Ort kommen und nicht verstehen, warum niemand sie mehr füttert. Also am Besten nicht direkt aus der Hand füttern und nicht immer zur gleichen Zeit am gleichen Ort. So wird das Tier nicht zu sehr von Ihnen abhängig. Im schlimmsten Fall kann es passieren, dass das Hotel die Tiere nur während der Urlaubs-Saison duldet und danach tötet. Dies passiert oft mit streunenden Katzen, die von fütternden Touristen in Scharen angezogen werden. Der Deutsche Tierschutzbund sagt, dass es hier hilfreich sein kann, die Tiere beim Tierarzt kastrieren zu lassen und dies dem Hotel mitzuteilen. Mit etwas Glück kann man das Hotel von dem Vorteil gesunder Katzen auf dem Hotelgelände, die sich nicht unkontrolliert vermehren, überzeugen.Tiertötungsstaionen in Spanien
Die Tierschutzexpertin Maja Prinzessin von Hohenzollern warnt vor den Hotelleitungen und rät dringend davon ab, die Fürsorge für Staßenhunde und Staßenkatzen an die Hotelleitung oder die Behörde abzugeben. Sie sagt im Interview (siehe Link unten): "In Spanien gibt es keine staatlichen Tierheime, sondern nur staatliche Tiertötungsstationen ('Perreras'). Kommen Beamte, bringen sie die Hotel-Streunerkatze-/hund in eine solche Tiertötungsstation. Die unwürdige Verwahrung dort dauert in der Regel höchstens eine Woche, dann ist im wahrsten Sinne des Wortes "Deadline" für das Tier und es wird getötet, wenn es keiner abholt. Auch die Art der Tötung ist grausam, da sie häufig ohne Narkose (ist teuer) bei lebendigem Leib verbrannt oder mit T61, einem Nervengift, das schon die Nazis verwendeten, grausam vergast werden. Katzen jagt man die Giftspritze direkt ins Herz, ohne Betäubung. Kurz: Statt die Behörden einzuschalten, sollten tierliebende Helfer versuchen, entweder private Tierheime (meist von Deutschen, Engländern oder Skandinaviern betrieben) direkt zu kontaktieren oder das Tier am besten mitzunehmen nach Deutschland und ihm ein würdevolleres Leben ermöglichen."Passt ein spanischer Straßenhund wirklich zu Ihnen?
Falls Sie sich entscheiden, dass sie das Tier unbedingt mit nach Hause nehmen möchten, sollten Sie sich das ganz genau überlegen. Ein Hund oder eine Katze verändert den Alltag sehr. Sie sollten für sich und alle Familienmitglieder klären, ob sie dem Tier wirklich ein Zuhause bieten können. Dabei helfen Fragen wie: Sind alle mit dem neuen Haustier einverstanden? Wer kümmert sich um das Tier? Wo schläft das Tier? Was frisst das Tier? Haben wir genug Geld für Tierarzt, Impfungen und Medikamente? Außerdem sollten Sie bei Ihrer Entscheidung den Charakter des Hundes mit einbeziehen. Gerade Straßenhunde, die möglicherweise traumatische Erfahrungen gemacht haben, eignen sich nicht als Familienhund mit kleinen Kindern. Falls Sie noch keinerlei Erfahrungen mit Hunden gemacht haben, ist ein Straßenhund ebenfalls nicht das richtige Anfängertier für Sie.Hilfe zur Selbsthilfe ist manchmal besser
Die Frage nach dem Fressen ist gerade bei exotischen Tieren wichtig. Wenn die vor Ort an Futter gewöhnt sind, was es bei uns gar nicht gibt, sollten sie das Tier lieber in seiner gewohnten Umgebung lassen. Auch Tiere, die sich schon zu sehr an ihre Freiheit gewöhnt haben, werden es Ihnen nicht danken, ihr Leben lang in einem Käfig eingesperrt zu sein. Diese Tiere sollte man vor Ort zum Tierarzt bringen oder während seines Urlaubs versuchen, aufzupäppeln.Notleidende Tiere mit nach Deutschland bringen?
Falls Sie sich dazu entschieden haben, das Tier mit nach Deutschland zu nehmen, ist es am einfachsten, Sie suchen über das Internet eine Hilfsorganisation und bitten diese um Hilfe. Die Einfuhr eines Tieres ist nämlich etwas schwierig und langwierig. Die genauen Regelungen sind in der Europäischen Union in der Verordnung Nummer 998/2003 über die "Veterinärbedingungen für die Verbringung von Heimtieren zu anderen als zu Handelszwecken" festgehalten. Wichtig ist zum Beispiel, dass die Tiere mindestens 30 Tage vor Abreise gegen Tollwut geimpft worden sind. Dies schafft man meistens nicht in einem Urlaub. Noch schärfer sind die Anforderungen, wenn das Tier aus einem Land kommt, was nicht zur EU gehört und auch nicht als tollwutfrei gilt. Wenn das Tier aus diesen nicht gelisteten Drittländern eingeführt werden soll, brauchen Sie einen Tollwutantikörpertest. Diesen Test kann man allerdings erst 30 Tage nach der Tollwutimpfung machen. Dazu kommt eine Wartefrist zwischen Bluttest und Ausreise von drei Monaten. Neben diesen Impfungen braucht jedes Tier noch eine Kennzeichennummer und einen Heimtierausweis. Hier kann einem der Tierarzt vor Ort problemlos weiterhelfen. Vor dem Flug müssen Sie das Tier dann noch bei Ihrer Fluggesellschaft anmelden und eine Transportbox besorgen.Auf keinen Fall ist zu empfehlen, dass Tier einfach mit nach Hause zu schmuggeln. Wird das Tier gefunden, muss es entweder in monatelange Einzelhaft in Quarantäne oder wird in sein Heimatland zurück geschickt. Im schlimmsten Fall wird die Tötung des Tieres angeordnet. Dazu muss man noch hohe Strafe für das Schmuggeln von Tieren zahlen.