Die Bienenhaltung eignet sich besonders für Menschen, die sich gern in der Natur aufhalten, einen Ausgleich zum Arbeitsalltag suchen und ihre eigenen Produkte herstellen wollen. Wer sich als Imker betätigt, schützt außerdem die Umwelt, denn indem die Bienen Blüten bestäuben, helfen sie dabei, die Artenvielfalt zu erhalten. Andererseits benötigen Bienen die Artenvielfalt der Pflanzen, um sich zu ernähren. Der Deutsche Imkerbund e. V. (D.I.B.) warnt daher davor, dass Monokulturen in der Landwirtschaft das Überleben der Honigbienen gefährden können. Die Bienenhaltung ist deshalb auch ein Beitrag, um das Überleben dieser Art sicherzustellen. Dem D.I.B. zufolge halten derzeit etwa 87.000 Imker insgesamt 750.000 Bienenvölker in Deutschland.

Wer kann Bienen halten?

Prinzipiell kann jeder, der ein geeignetes Stück Land besitzt, Bienen halten. Wer aber eine Allergie gegen Bienenstiche hat, sollte sich vorher mit einem Arzt absprechen. Imker müssen außerdem in der Lage sein, schwerere Lasten hochzuheben. Der benötigte Platz im Garten ist davon abhängig, wie groß die Imkerei ist: Pro Bienenvolk sollte man etwa 0,5 bis 1 Quadratmeter für die Unterbringung in Bienenstöcken rechnen. Wer Honig herstellen möchte, benötigt weitere acht Quadratmeter, um diesen zu schlagen.

Wie teuer ist die Bienenhaltung?

Darüber hinaus kommen anfangs einige Kosten auf zukünftige Imker zu, denn es müssen viele Gerätschaften angeschafft werden. Für die Grundausstattung für drei Bienenvölker zahlt man etwa 1.000 Euro. Später kann man den Honig verkaufen, wodurch sich in der Regel zumindest die Ausgaben decken lassen. Um Kosten zu sparen, lohnt es sich, nach gebrauchten Ausrüstungsgegenständen Ausschau zu halten oder sich die Anschaffungen zu teilen.

Wie viel Zeit nimmt die Bienenhaltung in Anspruch?

Bienen brauchen in der Regel nicht viel Pflege und überleben trotz der veränderten Umweltbedingungen mit nur wenig Hilfe. Anfänger müssen im Jahr pro Bienenvolk nur etwa 10 bis 15 Stunden aufbringen. Daher kann die Bienenhaltung gut mit anderen Verpflichtungen sowie mit Urlaub und Familie kombiniert werden. Allerdings müssen einige Arbeitsschritte zu bestimmten Zeitpunkten im Jahr ausgeführt werden, an die sich ein Imker anpassen muss.

Theoretisches Wissen und Praxis

Für die Bienenhaltung ist theoretisches Grundwissen sowie praktische Erfahrung erforderlich. Viele Imkervereine bieten inzwischen Kurse für Anfänger an, die aus einem theoretischen und einem praktischen Teil bestehen und gut auf die Betätigung als Imker vorbereiten. Darüber hinaus können Sie sich im Internet und in Fachliteratur über die Bienenhaltung informieren.

Es ist zudem eine gute Idee, sich einem Imkerverein anzuschließen und an den dort angebotenen Weiterbildungsveranstaltungen teilzunehmen, etwa zur Gesundheit der Honigbienen oder zur Zucht. Eine große Hilfe ist zu Anfang die individuelle Betreuung durch einen erfahrenen Imker, der bei Entscheidungen zum Standort der Bienenkästen oder zum Kauf der Bienenvölker mit Rat und Tat zur Seiten stehen kann. Unter Umständen können Sie von ihm anfangs sogar Arbeitsgeräte leihen.