Wie funktioniert eine Schutzimpfung?
Bei einer Schutzimpfung werden abgeschwächte oder abgetötete Keime mithilfe einer Spritze in den Körper der Katze injiziert. Das Immunsystem des Körpers bildet daraufhin Antikörper, die den Erreger bei einer erneuten Infektion bekämpfen können.Bei der sogenannten Grundimmunisierung, die nach Möglichkeit in den ersten zwei Lebensjahren erfolgen sollte, benötigt die Katze in der Regel zwei Injektionen mit einem Abstand von etwa vier Wochen. Die dadurch erlangte Schutzwirkung hält jedoch nur einige Zeit an und so müssen regelmäßig Wiederholungsimpfungen durchgeführt werden.
In welchen Abständen sollten Wiederholungsimpfungen durchgeführt werden?
Auffrischungsimpfungen für Haustiere sind nach wie vor ein kontroverses Thema. Bis vor kurzem mussten Katzen und Hunde in Deutschland noch jedes Jahr geimpft werden. Nachdem aber die Schutzdauer der verwendeten Impfstoffe untersucht wurde, gibt der Bundesverband der Deutschen Tierärzte eine andere Empfehlung: Auffrischungsimpfungen nach der Grundimmunisierung sind nur noch alle drei Jahre notwendig.Mit der neuen Impfrichtlinie folgen deutsche Tierärzte dem US-amerikanischen Beispiel. Dort erhalten Katzen schon seit 1997 nur noch alle drei Jahre eine Auffrischungsimpfung gegen Katzenseuche und Schnupfen.
Kritiker meinen, dass auch ein Abstand von drei Jahren noch zu gering sei, da die Schutzwirkung viel länger halte. Da jede neue Impfung ein Gesundheitsrisiko darstelle und im schlimmsten Fall zum Tod führen könne, seien nicht notwendige Wiederholungsimpfungen zu gefährlich.
Unbedenkliche Nebenwirkungen: Müdigkeit und Schwellung
Meist kommt es nach einer Impfung zu allgemeinen, unspezifischen Symptomen, die nach ein paar Tagen von selbst verschwinden. Die Katze ist dann oft müde, schlapp, frisst wenig und kann leichtes Fieber bekommen. Es können auch Anzeichen der Erkrankung auftreten, gegen die geimpft wurde, wie Niesen, Ausfluss aus der Nase und Schnupfen nach einer Schutzimpfung gegen Katzenschnupfen.Relativ häufig schwillt die Einstichstelle an oder schmerzt. Diese Schwellungen sind aber nicht weiter gefährlich und verschwinden in den nächsten Wochen oder Monaten.
Gefährliche Nebenwirkungen: Allergien und Sarkome
Katzen können auf Impfungen allerdings auch allergisch reagieren und es kommt in diesem Fall direkt nach der Injektion zu Erbrechen, Durchfall, Nesselfieber und Atemproblemen. Eine solche Reaktion dauert etwa 24 bis 48 Stunden lang an und die Katze muss unter tierärztlicher Aufsicht bleiben. In seltenen Fällen führt die allergische Reaktion zum Tod der Katze.Eine meist lebensbedrohliche Nebenwirkung ist das Auftreten eines sogenannten Sarkoms. Das ist ein bösartiger Tumor, der sich direkt an der Einstichstelle bildet und schnell ausbreitet. Selbst wenn der Tumor operativ entfernt wird, stirbt die Katze fast immer daran. Ein Sarkom tritt amerikanischen Studien zufolge in etwa 1 bis 10 Fällen bei 10.000 Schutzimpfungen auf, und zwar meistens, wenn die Katze gegen Tollwut oder Leukämie geimpft wurde.
Impfpräparate, die zur Impfung gegen Seuche und Schnupfen eingesetzt werden, könnten zudem möglicherweise zu einem chronischen Nierenversagen beitragen. Bei dieser immer häufiger auftretenden Erkrankung bilden sich Autoantikörper, die das eigene Nierengewebe angreifen.