Die richtige Behausung für Bienen
Die künstliche Behausung für Bienen wird in der Imkerei als Beute bezeichnet. Es gibt eine große Vielfalt unterschiedlicher Unterbringungsmöglichkeiten für Honigbienen, die für Anfänger sehr unübersichtlich wirkt. In der modernen Imkerei werden häufig sogenannte Magazin-Beuten verwendet, das sind Holz- oder Kunststoffkisten ohne Boden und Deckel, die sich übereinander stapeln lassen. Sie können einfacher gehandhabt werden als die bis in die 1960er verbreiteten Bienenhäuser oder die Bienenwagen der DDR. Eine weitere moderne Form der Bienenhaltung ist der mobile Wabenbau, der es ermöglicht, die Honigbienen an einen anderen Ort zu transportieren, um ein breiteres Nahrungsangebot zur Verfügung zu stellen und den Honigertrag zu erhöhen.Für Hobbyimker empfiehlt die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau dagegen den sogenannten Top bar hive, eine Art Kasten aus Holz mit schrägen Seitenteilen, die nach unten hin zusammenlaufen. Diese Art der Bienenhaltung ist vor allem in Afrika weit verbreitet. Sie gilt als kostengünstig, einfach zu bedienen und wenig aufwendig und eignet sich daher für Imker, die ihre Honigbienen nur beobachten und Honig für den Eigenbedarf herstellen wollen.
Für die Bienen ist es letztendlich nicht wichtig, in welcher Art von Behausung sie leben – solange ihnen ausreichend Platz zur Verfügung steht und sie vor Nässe und Zugluft geschützt sind.
Der richtige Standort für Bienenstöcke
Bei der Auswahl eines geeigneten Standorts müssen Imker einige Faktoren berücksichtigen. Eine Rolle spielen dabei unter anderem die Umgebung und das dort vorhandene Nahrungsangebot, die Nachbarn, andere Imker im Umkreis sowie gesetzliche Bestimmungen.Für Ihre Bienen sollten Sie einen warmen, windgeschützten Ort auswählen. Um sie vor Wind und direkter Sonneneinstrahlung zu schützen, können Sie Büsche oder Bäume pflanzen. Die Südost- und Südwestrichtungen sollten jedoch frei bleiben: So kann im Sommer die Morgensonne die Bienenstöcke erreichen und im Winter die Nachmittagssonne den Standort erwärmen. In hügeligen Gebieten eignen sich besonders Süd- und Südwesthänge. Zu vermeiden sind dagegen zu kalte (weniger als 14 bis 16 Grad) oder zu heiße Standorte.
Darüber hinaus müssen in der Nähe ausreichend Nahrungspflanzen sowie Wasser für die Bienen vorhanden sein. Bienen ernähren sich von Nektar, Honigtau, Pollen und Wasser. Als Nahrung eignet sich eine Vielzahl verschiedener Pflanzen wie Löwenzahn, Raps, Weißtannen, Weiden, Klee, Heide und viele weitere. Wichtig ist, dass sich diese Pflanzen im Flugkreis, also im Sammelgebiet der Honigbienen befinden. Dieser kann zwischen 750 und 3500 Meter betragen und ist unter anderem abhängig vom Nahrungsangebot, vom Wetter und vom Konkurrenzdruck durch andere Bienenvölker.
Wer seine Bienenstöcke in Wohngegenden aufstellt, muss außerdem darauf achten, dass Nachbarn nicht gestört und die gesetzlichen und gebietsspezifischen Bestimmungen für die Grundstücknutzung eingehalten werden. Im Allgemeinen eignen sich eher ländliche Gebiete mit großen Grundstücken zur Bienenhaltung.
Eine andere Möglichkeit ist das Aufstellen von Bienenkörben in land- und forstwirtschaftlichen Außenbereichen. Hier gibt es meist weniger Einschränkungen für Imker, es muss aber trotzdem einiges beachtet werden. So sollte sich der Bienenstandort in angemessener Entfernung zu Wanderwegen, anderen Imkern und angrenzenden Grundstücken befinden. Müllplätze müssen außerdem aufgrund der Seuchengefahr weiter als drei Kilometer entfernt liegen. In Natur- und Landschaftsschutzgebieten muss die Aufstellung von Bienenstöcken genehmigt werden.